Das als Kulturdenkmal nach §2 des Denkmalschutzgesetzes eingetragene Hofgebäude wurde laut einer geschnitzten Datierung im Jahre 1706 erbaut. Bei dem hangparallel errichteten Schwarzwaldhaus handelt es sich um den Typ "Münstertäler Haus"; ein Eindachhof, bei dem der früher als Stall und Heulager genutzte Teil leer stand und vor allem im Schwellenbereich starke Abnutzungs- bzw. Alterungserscheinungen zeigte. Um diesen Schwarzwaldhof von baugeschichtlicher Bedeutung vor dem Verfall zu wahren, musste dieser komplett einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.
D.h. im Klartext, dass im Ökonomieteil so denkmalverträglich und bestandsschonend eine Wohneinheit nach heutigen Ansprüchen realisiert wird. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht ist seine Konstruktion mit großer handwerklicher Sorgfalt zu behandeln.
Auch bei diesem Projekt wurden aus Gründen der Nachhaltigkeit, Behaglichkeit und Wohngesundheit mit natürlichen Materialien gearbeitet. Die alte Ständer-(Block)Bohlen Fassade wurde freigelegt und von innen aufgeständert und ausgedämmt. Sämtliche Dämmstoffe sind entweder aus Holzfasern oder aus Zellulose, PU-Schäume und Styroporprodukte wurden nicht verwendet. Verleimte Holzwerkstoffplatten (OSB-Platten) kamen nicht zum Einsatz, stattdessen wurde auf die Aufständerung eine massive Rauspundschalung als Diagonalschalung zur Aussteifung aufgebracht.
Es wird ein wassergeführter Kachelofen mit Niedertemperatur-Fußbodenheizung eingebaut. Hier wird das System "Lithotherm" verwendet, ein Trockenestrichelement aus Ton. Darauf folgen Fliesen bzw. geschraubte Massivholzdielen. Die Holzständer-Innenwände werden mit einem Kalkputz verputzt. Sämtliche verbaute Materialien wirken sich positiv auf das Wohnraumklima aus.